Problematik Grundschulnähe

Eine Grundschule in unmittelbarer Nähe (150m) zu einer Oberschule kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Hier sind einige Gründe, warum dies möglicherweise nicht ideal ist:

Sozialverhalten 

Ältere Schüler haben oft unterschiedliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen als jüngere Kinder. Wenn sie denselben Schulweg teilen, kann dies zu Konflikten oder Unsicherheiten führen. Jugendliche stehen zum Beispiel länger in Gruppen auf dem Schulweg zusammen, sie haben ein anderes Gebaren untereinander und eine andere, teils provokativere Sprache, die auf sehr junge Kinder aggressiv und einschüchternd wirken kann. 

Gewalt und Mobbing

Ältere Schüler könnten die jüngeren beeinflussen oder sogar mobben. Eine ausreichende Trennung kann dazu beitragen, solche Situationen zu vermeiden. Die Gewaltkonflikte in Oberschulen sind laut einer aktuellen Studie "An meiner Schule gibt es Gewalt" vom Dezember 2023 besorgniserregend hoch. Dies trifft auch Schulen in ländlicheren Randgebieten. An Oberschulen mit Real- und Hauptschulniveau geben 67% der Lehrer an, ein Problem mit zunehmender Gewalt an der Schule und auf den Schulwegen zu erleben, bei Schulen in benachteiligter sozialer Lage sind es fast 70%. Im Vergleich zu Gymnasien (33%), verzeichnen Oberschulen (Gesamt-, Haupt, Realschule) einen drastischen Anstieg an pysischer und psychischer Gewalt. Kleinere Kinder sind schnell beinflussbar und können leicht manipuliert werden (Zugehörigkeitsgefühl zu den Großen), wobei die unteren Grundschulklassen eher eingeschüchtert sind und sich auf dem Weg nach Hause fürchten könnten. Auch wenn man das oft leichtfertig abtun kann, nach dem Motto, Kinder müssen das lernen, erleben wir in Gesprächen mit Eltern immer wieder, dass die Verrohung der Gesellschaft auch an Schulen ein Thema geworden ist, dass Kinder sich in den Oberschulen teils nicht mehr auf Toiletten trauen, dass Messer in die Schulen mitgebracht werden. Es ist naiv zu glauben, dass wir in Bestensee, davon nicht auch teilweise betroffen sein könnten. Hier kann man planerisch durch genügend Abstand zur Grundschule und unterschiedlichen Hauptschulwegen gegensteuern. 

 

Quelle: © Statista 2024

Rauschmittelkonsum

Rauschmittelkonsum auf dem Schulweg ist ein bekanntes Problem. Besonders das Rauchen ist stark verbreitet und kann jüngere Kinder animieren (Vorbildfunktion) ebenfalls früher Rauschmittel zu konsumieren. Sie können durch Gruppenansammlungen auf dem Schulweg auch leichter Zugang dazu erhalten und beeinflusst werden, Rauschmittel durch ein falsch verstandenes Zugehörigkeitsgefühl zu konsumieren. 

Der Anteil der Jugendlichen die Zigaretten rauchen liegt bei Mädchen bei 30% und bei Jungen bei 26%.

Zwischen 15- und 16-Jährigen gibt es erhebliche Konsumunterschiede: Mit 15 Jahren rauchen 20 % mit 16 Jahren rauchen durchschnittlich schon 40 %! 

Auch die Legalisierung von Cannabis spielt hier eine Rolle. Das International Narcotics Control Board (INCB) der Vereinten Nationen stellt in seinem Bericht vom 9. März 2023 fest, dass die Legalisierung und Vermarktung von Cannabis zu einem Anstieg des Konsums führt, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Der Anstieg des Konsums sei mit signifikanten gesundheitlichen und psychosozialen Schäden verbunden. Zudem verringere die Erleichterung des Zugangs die Risikowahrnehmung in der Bevölkerung und verhindere nicht den illegalen Handel. Die Analyse und Auswertung der Konrad-Adenauer-Stiftung vom Februar 2024 kann man HIER finden. 

"Die zunehmende Legalisierung von Cannabis in den letzten Jahrzehnten hat dazu geführt, dass es zu einer der am häufigsten konsumierten psychoaktiven Substanzen der Welt geworden ist, während gleichzeitig die öffentliche Wahrnehmung der Schädlichkeit von Cannabis abgenommen hat […]. Die Werbung richtet sich besonders an Kinder und Jugendliche. Sie sind die attraktivste Zielgruppe, weil ihre Suchtregulationszentren durch frühen Drogengebrauch in einer sensiblen Entwicklungsphase trainiert werden."

Ein gemeinsamer Schulweg mit jugendlichen Konsumenten kann kleineren Kindern den Zugang zu Cannabis erleichtern und Veränderungen der Hemmschwelle und Wahrnehmung zu Cannabis bewirken. 

 

Verkehrsaufkommen

Durch die Oberschulen kommen auf dem gleichen Schulweg nochmal um die 400 Schüler dazu und damit mehr Verkehr rund um das Schulgelände. Dies kann den Schulweg für Grundschüler auf Grund der vielen Autos gefährlicher machen und das Überqueren der Straße unübersichtlich. Schon jetzt ist das Überqueren der Hauptstraße und auch die Ansammlung von Fahrzeugen in der Goethestraße ein Problem. Anwohner meiden diese Straße zu bestimmten Zeiten, da kaum ein Durchkommen möglich ist. 

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